Tag 18 der Tarot-Challenge
Heute darf ich mir die Frage stellen, welche Illusionen ich aktuell aufrecht erhalten.
Mit Illusion ist ja gemeint, dass ich irgendetwas falsch wahrnehme, beziehungsweise dass ich etwas sehe oder annehme was ich mir mehr oder weniger einreden, was sich also objektiver betrachtet anders darstellt als ich es durch meine Brille empfinde.
Eine Illusion kann natürlich Hoffnung geben, unser Thema von gestern. Grundsätzlich würde ich aber eher dazu tendieren, dass ich mich selbst belüge bei einer Sache, die ich als Illusion aufrecht erhalte. Von daher bin ich sehr gespannt was ich heute mit Hilfe des Tarots aufdecken darf.
Die Acht der Kelche

Oh, heute ist wieder so ein Tag wo die Deutung tatsächlich sehr spannend und gar nicht so einfach ist für mich.
Also, die Karte die Acht der Kelche steht für den Aufbruch, was hier ja auch ganz klar zu sehen ist. Es wird etwas hinter sich gelassen, hier die acht Kelche. Ich habe gelesen, dass das Rot des Mantels, der hier getragen wird darauf hinweist, dass der Aufbruch freiwillig ist. Dennoch sieht man eine gewisse Schwere in dieser Karte (trauriger Mond, Gehstock), was darauf hinweisen könnte, dass dieser neue Weg, ebenso dieser Schritt zu gehen, nicht einfach ist. Hier könnten auch Zukunftssorgen und Ängste interpretiert werden.
Wenn ich diese Information jetzt auf die Frage, welche Illusion ich aufrecht erhalte, beziehe, dann kann ich dies in meiner Situation nur so interpretieren, dass ich eigentlich weiß, dass ich gehen müsste, also dass ich etwas ändern muss, dass ich etwas ganz anders machen muss als bisher, Dinge hinter mir lassen muss, ich aber immer noch die Hoffnung habe, dass es auch anders geht.
Ich probiere Dinge tatsächlich immer wieder auf die gleiche Weise und habe im Vorfeld nur minimal etwas geändert, meistens habe ich einfach nur versucht an meinem Mindset zu arbeiten. Natürlich ist Mindsetarbeit extrem wichtig und kann ganz viel verändern, aber wenn ich danach dennoch immer die gleichen Schritte mache und die Erkenntnisse halt nicht wirklich integriere, dann ist es auch kein Wunder, dass sich nichts verändert und ich jedesmal aufs neue scheitere. Hier ist meine Illusion.
In diesem konkreten Fall bedeutet das, dass mir die Karte gar nicht konkret zeigt was meine Illusion ist. Denn dann müsste ich die Karte ja so interpretieren, dass ich mich quasi gerade von etwas abgewendet habe, etwas hinter mir lasse, und dass mein Glaube, dass ich dies tun müsse und dass sich dadurch etwas ändern wird, die Illusion ist… Und jetzt gerade, wo ich das hier schreibe, muss ich natürlich an meine Entscheidung denken dass ich mich bei Instagram erst einmal gelöscht habe. Vielleicht ist auch hier die Illusion versteckt…
Gut, es gibt also zwei Möglichkeiten. Die erste ist, es ist eine Illusion, dass ich durch die Deaktivierung meines Instagram-Accounts irgendetwas für mich verändern kann. Und die zweite Interpretation ist wieder etwas um die Ecke gedacht und zwar, das es für mich eine Illusion ist, dass ich immer so weitermachen kann wie bisher und sich dadurch etwas ändert (siehe meine Podcastfolge #269). Und die Karte zeigt mir hier eben das was ich eigentlich tun müsste, nämlich Dinge zu verändern, Dinge hinter mir zu lassen.
Natürlich können beide Interpretationsmöglichkeiten zutreffend sein. Ich muss allerdings sagen, dass ich mich eher in der zweiten Variante, in der die etwas um die Ecke gedacht ist, wie das finde. Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass es ein Fehler ist, beziehungsweise eben eine Illusion ist, dass es mir gut tut nicht mehr bei Instagram zu sein.
Natürlich fallen mir hier viele verschiedene Szenarien ein, so kann es natürlich sein das die Illusion darin steckt, dass ich der Meinung bin, dass ich irgendwann meinen Account wieder aktivieren kann und dann alles besser im Griff habe. Wenn ich mich nicht grundlegend in diesem Bereich irgendwie Veränderungen an mir arbeite, dann werde ich auch dann in alte Muster zurückfallen wenn ich erst in einem Jahr zurück auf Instagram erscheinen. Also hier ist noch viel Arbeit an mir selbst erforderlich.
Wie du siehst, hat mich auch diese Frage und die darauf gezogene Karte wieder sehr zum nachdenken angeregt hat. Und genau das ist es, was ich aktuell sehr an dieser Challenge von Mona mag und was mir wirklich gut tut.